Vorwort
Der Neubau der Schleuse Uelzen II wurde von 1999 bis 2006 am Elbe-Seitenkanal in einer ca. 265 m langen, 53 m breiten und bis zu 20 m tiefen Baugrube in unmittelbarer Nachbarschaft zur bestehenden Schleuse Uelzen I errichtet. Die Sicherung der im Geschiebemergel und Sand, unterhalb des Grundwasserspiegels liegenden Baugrube erfolgte durch Schlitzwände und eine rückverankerte DSV-Sohle.
In dem vorliegenden Band 15 der Reihe “WBI-Print, Geotechnik in Forschung und Praxis” sind Auszüge unserer Arbeiten, die wir im Auftrag der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes für dieses Projekt durchgeführt haben, beschrieben. In 4 Beiträgen, die jeder für sich unabhängig gelesen werden können, wird zum einen über Fragen zur Standsicherheit der DSV-Sohle berichtet. Ein zweiter Beitrag befaßt sich mit der Qualitätssicherung der DSV-Arbeiten, auf die bei diesem Projekt besonderes Augenmerk gelegt werden mußte. Ein dritter Beitrag behandelt Fehlstellen in den DSV-Elementen und deren mögliche Ursachen. Schließlich wird über einen Wassereinbruch in die Baugrube und dessen Stabilisierung durch Ballastierung berichtet. Die Sanierung erfolgte mit Hilfe von Sandeinspülen, so daß auf eine Flutung der Baugrube verzichtet werden konnte.
Ein besonderer Dank gilt dem Bauherrn, der uns die Möglichkeit gegeben hat bei diesem außerordentlich interessanten Projekt tätig zu werden und der zudem das vorliegende Heft durch seinen einführenden Beitrag bereichert hat.
Ein Anliegen der Autoren ist es, die Schwächen des Düsenstrahlverfahrens sachlich zu analysieren und Wege aufzuzeigen, wie diesen Schwächen im Rahmen der Planung und der Ausführung begegnet werden kann. In diesem Zusammenhang sei auch auf die als Band 14 der Reihe “WBI-Print” veröffentlichte Forschungsarbeit zur Leckortung an Düsenstrahlsohlen mit Hilfe von Sickerströmungs- und Wärmetransportberechnungen hingewiesen.
Bei sachgerechter Planung und Ausführung stellt das Düsenstrahlverfahren nach Meinung der Autoren auch für abdichtende Zwecke ein wirtschaftliches Bauverfahren dar, dessen Vorteile zukünftig stärker genutzt werden sollten.
Aachen, im Juni 2006
Walter Wittke